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Polymerere Biomaterialien in der Kopf-Hals-Chirurgie: Erste Ergebnisse der Biokompatibilitaetstestung eines abbaubaren Polymers im Tiermodell

Abstract

Neuartige, multifunktionale, polymere Biomaterialien können zur Entwicklung neuer therapeutischer Optionen in der Kopf-Hals-Chirurgie beitragen. Die Rekonstruktion von Defekten des oberen Aerodigestivtraktes mit Hilfe eines geeigneten Biomaterials würde eine neue Therapiestrategie in der Behandlung von Speichelfisteln darstellen. Methoden: Ein polymeres Biomaterial wurde in einem randomisierten, prospektiven Tierversuch untersucht. 12 Sprague-Dawley-Ratten wurden für die Polymerimplantation verwendet, bei 6 Versuchstieren wurde eine Sham-Operation durchgeführt. In der Implantatgruppe wurde ein standardisierter, durchgreifender Magenwanddefekt gesetzt, der mit einem elastischen Copolymernetzwerk verschlossen wurde. In der Kontrollgruppe wurde ein primärer Wundverschluss des Magenwanddefektes ohne Biomaterialimplantation durchgeführt. Die Implantations- bzw. Versuchsdauer betrug 7, 14 und 30 Tage. Ergebnisse: Bei keinem Versuchstier traten gastrointestinale Komplikationen wie Fisteln oder Peritonitiden auf. Sowohl in der Implantat- als auch in der Kontrollgruppe war makroskopisch und histologisch ein regulärer Wundheilungsverlauf nachweisbar. Schlussfolgerung: Aufgrund der nachweisbaren chemischen, hydrolytischen und mechanischen Stabilität des Polymernetzwerkes unter den extremen enzymatischen, chemischen und mechanischen Bedingungen des Magenmilieus, ist davon auszugehen, dass das Biomaterial auch im Bereich des oberen Aerodigestivtraktes eine adäquate Stabilität besitzt.
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